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1933

Nationalsozialismus: Zwangssterilisation und „Euthanasie“

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde schon am 01.01.1934 das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ verabschiedet, in dessen Folge auch in Werneck im Zeitraum von 1934 bis 1939 bei 227 Patient*innen die Zwangssterilisation erfolgte.

Im Oktober 1940 wurde die Heil- und Pflegeanstalt geräumt um Platz für Volksdeutsche und Umsiedler aus dem Balkan zu schaffen. 471 Patient*innen wurden zunächst nach Lohr verlegt, 378 dieser Wernecker Patient*innen wurden zum Teil über „Zwischenanstalten“ – so sollte deren Schicksal verschleiert werden – in die Tötungsanstalten Grafeneck (Baden-Württemberg) und Pirna (bei Dresden) verbracht und dort ermordet. 

Das Schicksal dieser Patient*innen wurde vom „Historischen Arbeitskreis“ aus Mitarbeiter*innen unseres Krankenhauses aufgearbeitet und gemeinsam mit der Wernecker Initiative „PAXan“ in die Öffentlichkeit gebracht. Zwischenzeitlich erinnert ein Mahnmal im Schlosspark Werneck an diese dunkle Zeit der Psychiatrie unter dem Regime des Nationalsozialismus. Details dieser Zeit sind in der Ausstellung „Von der Kreisirrenanstalt zum Krankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin“ nachzuvollziehen.